Das Muttergestein unter der Bodenschicht in den Weingärten von Familie Preiß ist das eiszeitlich abgelagerte KONGLOMERAT der Hollenburg-Karlstetten-Formation. Auf dem Großteil der Rieden ist nur eine leicht sandige Auflage über dem geologischen Fundament, dem Konglomerat, vorhanden, zum Beispiel in den Rieden Brunndoppel und Pletzengraben. In anderen Lagen findet sich eine mehr oder weniger starke Lössauflage, beispielsweise in der Riede Hochschopf.
Der Sand und die Gerölle der Schotter sind vorwiegend aus Kalk. Über Jahrmillionen haben sie sich zu einem kalkig verkitteten Konglomerat verfestigt, das sich am westlichen Traisenhang als Rückgrat von Süden nach Norden durch das Weinbaugebiet zieht. Daneben wurden unterschiedlichste Schichten abgelagert: Ton, Schluff, Mergel, Sand, Sandstein und oft auch Löss, mehr oder weniger dick. Ebenso sind die Böden auf dem schotterigen Konglomerat kalkig. Sie zeigen hohen Grobanteil und sind meist seichter und karger als im Leithagebirge, wo die Reben auf feinem, sandig-kreidig verwittertem Kalkstein aus Algen, Korallen und Meeresgetier stehen. Auch die chemische Zusammensetzung ist eine andere, weil im Konglomerat einzelne Gerölle anderer Gesteine vorkommen, wie z. B. Flysch-Sandsteine, die im Leithagebirge fehlen.
Alle diese Komponenten tragen zum intensiv mineralischen Ausdruck der Weine von Familie Preiß bei – zu erschmecken in präzisen, fokussierten, feinziselierten Aromen. Der Kalkeinfluss führt zu einer geschmeidigen, doch straff stützenden Struktur der Weine, die sich zwar vielleicht etwas langsamer entwickeln, doch dafür äußerst langlebig sind.